
Bauschutt-Entsorgung Belastungsklassen, Kosten & Entsorgungsmethoden
Bei Abriss- und Umbauarbeiten entsteht oft eine große Menge an Bauschutt. Doch nicht jeder Bauschutt kann einfach entsorgt werden – je nach Zusammensetzung und Schadstoffbelastung gelten unterschiedliche Vorschriften. In diesem Artikel erfährst du, welche Belastungsklassen es gibt, wie Bauschutt mit und ohne Armierung entsorgt wird und mit welchen Kosten du rechnen musst.

Belastungsklassen für Bauschutt nach LAGA & DIN EN 98
Die LAGA-Richtlinien sowie die DIN EN 98 definieren die verschiedenen Belastungsstufen von Bauschutt, um eine umweltgerechte Entsorgung sicherzustellen.
1. Unbelasteter Bauschutt (LAGA Z0 / Z0)*
- Beschreibung: Sauberer Bauschutt ohne relevante Schadstoffe, z. B. reiner Beton, Ziegel, Natursteine.
- Entsorgung: Wiederverwendung als Recyclingmaterial oder Ablagerung auf Deponien der Klasse 0.
- Kosten: 0–10 € pro Tonne (bei Wiederverwertung oft kostenlos).
2. Gering belasteter Bauschutt (LAGA Z1.1 & Z1.2)
- Beschreibung: Leichte Schadstoffbelastung durch Farben, Mörtelreste oder geringe Mengen an PAKs.
- Entsorgung: Annahme durch Recyclinganlagen oder Deponien der Klasse I.
- Kosten: Ca. 10–40 € pro Tonne.
3. Mäßig belasteter Bauschutt (LAGA Z2)
- Beschreibung: Höhere Schadstoffkonzentrationen, z. B. durch teerhaltige Materialien oder starke Anhaftungen von Farben.
- Entsorgung: Deponien der Klasse II oder spezielle Aufbereitungsanlagen.
- Kosten: Ca. 40–100 € pro Tonne.
4. Stark belasteter Bauschutt (>Z2 / DK III & IV)
- Beschreibung: Starke Schadstoffbelastung, z. B. durch PCB, Asbest, teerhaltige Materialien.
- Entsorgung: Spezialdeponien oder thermische Behandlung.
- Kosten: 150–300 € pro Tonne.

Gerne beraten wir Sie kostenlos. Sie erreichen uns telefonisch: (0) 9661 – 7259 oder per E-Mail: info@pongratz-online.de
Probeanalysen zur Bestimmung der Belastungsklasse
Um die richtige Entsorgungsmethode festzulegen, ist oft eine Probeanalyse des Bauschutts erforderlich. Hierbei wird geprüft, ob Schadstoffe enthalten sind und in welcher Konzentration sie vorliegen.
-
Wann ist eine Analyse nötig? Bei Verdacht auf Schadstoffe (z. B. durch Farben, Kleber, Putz oder Dämmmaterialien).
-
Wo kann sie durchgeführt werden? Bei zertifizierten Umweltlaboren oder Deponien.
-
Kosten: Je nach Umfang und Labor zwischen 150–500 € pro Analyse.
Bauschutt mit und ohne Armierung entsorgen
Bauschutt kann zusätzlich in Materialien mit und ohne Armierung unterteilt werden:
1. Bauschutt ohne Armierung
-
Reiner Bauschutt wie Ziegel, Beton oder Natursteine kann meist problemlos recycelt werden.
-
Günstige Entsorgungsmöglichkeit durch Aufbereitung für den Straßen- und Wegebau.
2. Bauschutt mit Armierung (z. B. Stahlbeton)
-
Muss zunächst aufbereitet werden, da Stahl und Beton getrennt werden müssen.
-
Höhere Entsorgungskosten durch den zusätzlichen Aufwand bei der Materialtrennung.
-
Kosten: In der Regel ca. 10–30 € pro Tonne mehr als für Bauschutt ohne Armierung.
Kostenfaktoren bei der Bauschutt-Entsorgung
Die Entsorgungskosten variieren je nach:
-
Belastungsklasse: Je stärker belastet, desto teurer die Entsorgung.
-
Recyclingmöglichkeit: Unbelasteter Bauschutt kann oft günstig oder kostenlos recycelt werden.
-
Probeanalyse: Falls erforderlich, kostet eine Untersuchung ca. 150–500 €.
-
Transport & Deponiegebühren: Lange Transportwege und höhere Deponieklassen erhöhen die Kosten.
-
Transportkosten: Eine Fahrt kostet je nach Entfernung und Ladekapazität etwa 50–250 €.
Fazit
Eine genaue Analyse des Bauschutts hilft, Kosten zu minimieren und eine umweltfreundliche Entsorgung zu gewährleisten. Wer frühzeitig plant, kann durch Recycling und gezielte Trennung bares Geld sparen.
